Weidehaltung soll klimafreundlicher werden und mehr CO2 binden. Das ist das Ziel der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Bis zu 3 t CO2 pro Hektar Grünland könnten durch besseres Weidemanagement gebunden werden. Das ergab eine neue Messmethode der FAO.
Wie die FAO in der vergangenen Woche mitteilte, untersuchte sie zusammen mit der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften (CAAS), dem Weltagrarforstwirtschaftscenter (ICRAF) und dem chinesischen Institut für die Biologie des Hochlandes (NWIPB) in den vergangenen Jahren Weidemanagementmethoden und Fördermöglichkeiten, um degradiertes Weideland wiederherzustellen. Eine nachhaltige Beweidung verbessere zum einen das Tierfutter und erhöhe die Produktivität der Tierhaltung und damit das Einkommen der Tierhalter. Zur gleichen Zeit könne dadurch vielmehr auch CO2 gebunden und damit der Klimawandel eingedämmt werden, betonte die UN-Organisation. Dafür seien jedoch finanzielle Anreize für die Hirten nötig.
Bisherige Ansätze waren laut FAO an nicht praktikablen und teuren Messmethoden zur CO2-Bestimmung gescheitert. FAO, CISA, ICRAF und dem NWIPB entwickelten nun eine Methodik, um die Kohlenstoffbindung direkt auf dem Grünland zu messen und mittels einer Software auf Basis von Bodentyp und landwirtschaftlichen Tätigkeiten zu modellieren, um somit in einen Emissionshandel einsteigen zu können. In einer Fallstudie in Nordchina wurde laut FAO ermittelt, dass durch das bessere Weidemanagement durchschnittlich 3 t CO2 pro Hektar Grünland gebunden wurden. Die neue Methode sei maßgeschneidert für die Bewertung und Quantifizierung der Klimaleistungen, betonte die FAO. Nach dem Testlauf in China ist die Methode nun vom Verified Carbon Standard (VCS) zertifiziert worden und soll weltweit zur Treibhausgasverwaltung eingesetzt werden. (top agrar online)